Malerei aus Ägypten Der 27-jährige Maler Kareem Helmy ist für zwei Monate Gast auf unserem Gut. Bereits zweimal wurde er mit dem Preis für Malerei im jährlich stattfindenden Salon für junge Kunst seines Landes Ägypten ausgezeichnet und seine Arbeiten finden sich sowohl in zahlreichen staatlichen (darunter die renommierte Bibliothek von Alexandria) als auch in privaten Sammlungen wieder. Er ist nicht nur freischaffender Künstler, sondern wirkt auch als Assistent an der Fakultät der Künste der Universität von Alexandria. Zum ersten Mal ist er nun - im Rahmen von Mecklenburg Inspiriert - in Deutschland, nachdem er in der Vergangenheit bereits Arbeitsaufenthalte in Schweden, Dänemark und Rumänien wahrgenommen hat. In seinen Bildern setzt er sich kritisch mit aktuellen politischen Geschehnissen, sozialen Verhältnissen und menschlichen Verhaltensweisen auseinander. Seine persönlichen Reflektionen stellt er hierbei in einer Mischung aus real-figurativen und abstrakten bis grotesken Elementen dar. Immer wieder verliert man sich in den zahlreichen eindeutigen und versteckten Details seiner Bilder. Niemals stellt er eine Person vollständig dar. Mal sind nur die Füße zu sehen, mal endet der Bildausschnitt am Hals. Dieser Bruch ist auch ein Symbol für den Bruch des Individuums mit der Gesellschaft. Motive in Räumen zwischen Orientierungslosigkeit und einer unscheinbar wachsenden Bedrohung. Ein Wechselspiel aus Freiheit und Gefangenschaft. Dabei spielen die zumeist dunklen Farben eine zentrale Rolle. Kontraste weiß er klug zu setzen und probiert in vielen Stunden und langen Nächten stets neue Kompositionen. Das Ergebnis seiner Werke ist ein aktuelles Spiegelbild unserer modernen Gesellschaft im 21. Jahrhundert.
Von Alexandria nach Klein Nienhagen
