OZ-Wochenendausgabe, 23. Mai 2009 | Neubukow und Kröpelin
Klein Nienhagen „Ja – ich will.“ Worte, die im Leben vieler Menschen eine höchst wichtige Rolle spielen. Die Hochzeit bildet den Höhepunkt im Leben zweier Liebenden. Mit ihr wollen sie sich und anderen zeigen: Wir gehören zusammen. Die Stadt Kröpelin besitzt ein schönes 221 Jahre altes Rathaus, in dem schon über Jahrzehnte der Bund der Ehe eingegangen werden kann. Weil sich jedoch immer mehr heiratswillige Paare in besonders romantischer Umgebung das Ja-Wort geben wollen, wird am 1. Juli auf dem Gut Klein Nienhagen das Trauzimmer der neuen Außenstelle geweiht. Die Eigentümer des Gutes, Ehepaar Bianca und Jan Glöe, haben seit vielen Jahren Anfragen verliebter Paare. Die romantische Umgebung wird schon seit langem gerne für dieHochzeits-Feierlichkeiten genutzt. „Im März 2002, noch vor Beginn der großen Sanierungsarbeiten, stand plötzlich ein Paar vor unserer Tür“, erinnert sich Bianca Glöe. „Sie wollten unbedingt ihre Hochzeit hier feiern. Mittlerweile haben wir um die zehn Anmeldungen pro Jahr.“ Bisher durfte auf dem Gut nur gefeiert werden. Ab 1. Juli darf dort die Kröpeliner Standesbeamtin Marion Treichel Trauungen vornehmen. „Mir machen alle Trauungen Spaß. Aber mittlerweile kommen diejenigen, die im Alter meines Sohnes sind. Das ist besonders schön“, lässt die 47-Jährige wissen, die seit 2002 in diesem Beruf arbeitet. Um die 25 Plätze befinden sich im zukünftigen Trauzimmer mit Blick in den Gutshaus-Park. Die Vorderfront ist verglast, das Licht wirkt zart und weich im hellen etwa 40 Quadratmeter großen Raum. Stilvoll: Ein üppiger Kristallleuchter und ein großer, antiker Tisch geben eine würdevolle Atmosphäre. Vor dem Zimmer können je nach Wetterlage Festzelte, Tische und Stühle größere Gesellschaften aufgestellt werden. Die Glöes arbeiten mit der Stadt Kröpelin zusammen. Dort hat Bürgermeister Hubertus Wunschik die Vorstellung, seine Stadt mehr dem Tourismus zu öffnen. „Bei dem Beschluss, hier eine Außenstelle für Trauungen einzurichten, geht es auch um Netzwerkbildung. Denn die Zulieferer einer Hochzeit wie Blumengeschäft, Fotograf, Gaststätten und anderes, stammen aus der Umgebung. Sie würden davon davon profitieren“, erklärt Wunschik. „Viele Paare stammen nicht aus Mecklenburg. Sie bringen Gäste mit, die meist selbst als Hochzeitspaar oder als Urlauber wiederkommen. So wird Kröpelin und Umgebung weit über die Landesgrenze hinaus bekannter“, macht Bianca Glöe klar. „Eine gute Entwicklung, die es auszubauen gilt.“ Das eigentliche Herrenhaus wurde 1923 errichtet. Allerdings gehen die ersten Spuren bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. In diesem Jahr weihten die Glöes eine Reithalle auf dem 35 000 Quadratmeter großem Gut ein. Die Umgebung ist malerisch. Kröpelin ist nur wenige Kilometer vom Gut entfernt. Bis zur Weihung, vorher darf das Zimmer nicht für Trauungszeremonien genutzt werden, muss die Außenstelle noch amtlich gemacht werden. Die Buchungen und Informationen laufen über die Stadt und das Gut. Das Schild der Außenstelle will der Bürgermeister höchstpersönlich am Gutshaus anbringen. Internetauftritt und Buchungen werden später beide Stellen, die Stadt Kröpelin und das Gut, vornehmen. Infos unter: www.gutshofurlaub.de. SABINE HÜGELLAND